Wenn es um Antifouling geht, scheiden sich die Geister: Jährlich eine neue Schicht oder nur nach Bedarf? Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen und hängt stark davon ab, welche Art von Antifouling Sie verwenden und wie Sie Ihr Boot nutzen. In diesem Artikel teile ich mein Wissen aus jahrelanger Erfahrung, damit Sie genau wissen, wann und wie Sie das Unterwasserschiff optimal schützen.

Selbstpolierendes Antifouling: Schicht für Schicht geplant

Bei selbstpolierendem Antifouling gibt es einen echten Profi-Trick: Tragen Sie mehrere Schichten in unterschiedlichen Farben auf. Warum? Wenn die unterste Farbe sichtbar wird, wissen Sie, dass es Zeit für eine neue Schicht ist. Das ist besonders praktisch, da diese Art von Antifouling kontinuierlich abgetragen wird und so gleichmäßig funktioniert. Boote, die oft bewegt werden, profitieren davon besonders. Selbstpolierendes Antifouling eignet sich ideal für Segelboote und motorisierte Fahrtensegler, die nicht allzu hohe Geschwindigkeiten erreichen.

Eine neue Schicht ist in der Regel einmal pro Saison nötig, aber mit der mehrfarbigen Methode können Sie die Intervalle flexibel anpassen.

Hartantifouling: Ein Klassiker mit festen Regeln

Hartantifouling bleibt im Gegensatz zur selbstpolierenden Variante komplett auf dem Bootsrumpf erhalten und gibt seine Wirkstoffe langsamer ab. Dadurch ist es besonders geeignet für schnelle Motorboote oder Boote, die auf einem Trailer transportiert werden. Hier gilt: Grundsätzlich sollte jedes Jahr eine neue Schicht aufgetragen werden, besonders vor dem Kranen im Frühjahr. Das sorgt nicht nur für optimalen Schutz, sondern auch für ein glattes Unterwasserschiff – ein Muss für Geschwindigkeit und Effizienz.

Biozidfreie Beschichtungen: Mehr Schichten, mehr Reinigung

Biozidfreie Beschichtungen haben ihre Stärken, vor allem in Binnengewässern, wo Umweltschutz eine größere Rolle spielt. Allerdings ist die Antifouling-Wirkung nicht so stark wie bei biozidhaltigen Produkten. Deshalb sollten Sie:

  • Mehrere Schichten auftragen, um eine längere Schutzwirkung zu erzielen.

  • Das Boot während der Saison regelmäßig reinigen, um Bewuchs effektiv zu verhindern.

Vor allem bei seltener genutzten Booten ist hier Disziplin gefragt, da diese Beschichtungen keinen aktiven Bewuchsschutz bieten.

Der Frühjahrs-Tipp: Vor dem Kranen nachstreichen

Unabhängig von der Antifouling-Art empfehle ich, vor dem Kranen im Frühjahr immer eine neue Schicht aufzutragen. Das stellt sicher, dass Ihr Boot für die kommende Saison optimal geschützt ist. Achten Sie darauf, dass der Untergrund vorher gut gereinigt und gegebenenfalls angeschliffen wird. Ein sauberer Start ist der Schlüssel zu einer langen Haltbarkeit.

Zusätzliche Tipps zur Pflege und Erneuerung

  • Regelmäßig reinigen: Auch wenn das Antifouling aktiv ist, können sich leichte Ablagerungen bilden. Entfernen Sie diese während der Saison mit einem weichen Schwamm oder Hochdruckreiniger.

  • Kontrollieren Sie den Rumpf: Sichtbarer Bewuchs oder Unebenheiten deuten darauf hin, dass eine Nachbesserung erforderlich ist.

  • Mehr Schichten, mehr Schutz: Wenn Sie wissen, dass Ihr Boot lange im Wasser bleibt, lohnt es sich, mehr Schichten aufzutragen.

 

Fazit: Kein Patentrezept, aber klare Empfehlungen

Wie oft Antifouling erneuert werden muss, hängt von vielen Faktoren ab. Mit selbstpolierendem Antifouling und einer mehrfarbigen Strategie können Sie den Bedarf gut einschätzen. Hartantifouling sollte jedes Jahr überarbeitet werden, während biozidfreie Beschichtungen regelmäßige Pflege erfordern. Eines gilt immer: Eine neue Schicht im Frühjahr sorgt für einen perfekten Start in die Saison!

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